Was Sie über die verschiedenen Dacharten wissen sollten

Redaktionsleitung

Dach mit verschiedenen Neigungen
© Kalle Kolodziej / stock.adobe.com

Wenn Sie ein neues Dach bekommen oder einen Anbau an Ihrem Haus verwirklichen, der eine zusätzliche Dachfläche erfordert, sollten Sie sich mit einigen der gängigsten Dachformen vertraut machen und wissen, welche Vor- und Nachteile diese mit sich bringen.

Dachdesigns, Formen und Stile

Je nach Architektur eines Hauses kann das Dach bis zu 40 % des Äußeren ausmachen und spielt oft eine große Rolle für das Gesamtbild und die Attraktivität des Hauses. Wenn es also an der Zeit ist, ein neues Dach zu installieren, sollte dessen Form und Neigung bestmöglich passen und das Außendesign Ihrer Immobilie ideal ergänzen.

Die gängigsten Dachtypen und Formen

Genau aus dem vorgenannten Grund stellen wir Ihnen im Folgenden einige der bekanntesten und verbreitetsten Dachformen etwas näher vor.

Giebeldach

Erinnern Sie sich noch an Ihre erste Buntstiftzeichnung von einem Haus? Sehr wahrscheinlich haben Sie ein Giebeldach gezeichnet. Es bildet im Grunde ein Dreieck, bei dem die Basis auf dem Haus ruht und die beiden Seiten auf den First zulaufen. Die Neigung des Giebeldachs kann stark variieren, von steilen Chaletdächern bis hin zu Dächern mit einem sanften Gefälle.

Das Giebeldach ist eine äußerst beliebte Dachform, die sich für eine Vielzahl von Hausentwürfen eignet. Sie können es mit Frontgiebeln über Ihren Eingängen aufpeppen oder sich für ein gekreuztes Giebeldesign entscheiden, das aus zwei rechtwinklig zueinander stehenden Firsten besteht.

Satteldach

Das Satteldach hat die Grundform eines Giebels mit zwei Seiten, die auf einen First zulaufen, und übernimmt ein Element aus dem Walmdach: Die oberen Spitzen werden nach innen gebogen, so dass an den Enden des Dachfirsts kleine Grate entstehen. Diese Grate sind ein interessantes architektonisches Detail an Häusern und tragen dazu bei, besonders hochwertige Schindeln von unten sichtbar zu machen.

Walmdach

Ein traditionelles Walmdach besteht aus vier gleich langen Schrägen, die zu einem einfachen First zusammenlaufen. Es gibt jedoch auch Variationen davon, z. B. ein Halbwalmdach, das zwei kürzere Seiten mit Traufen aufweist. Was viele Hausbesitzer lieben: Bei einem Walmdach ist der größte Teil des Daches von unten sichtbar. Das bedeutet: Die Art und Farbe der Dachschindeln, die auf einem Walmdach verlegt werden, machen einen großen Teil des äußeren Erscheinungsbildes des Hauses aus, eben weil es so gut sichtbar ist.

Mansarddach

Das Louvre-Museum in Paris ist ein hervorragendes Beispiel für ein Mansarddach, das seine klassische Form der französischen Architektur verdankt. Diese vierseitige Konstruktion mit doppelter Neigung hat sehr steile Unterseiten, die flach oder gebogen sein können. Obwohl das Mansarddach seinen Ursprung in Frankreich hat, wurde es in den Vereinigten Staaten schnell populär. Mit diesem Stil können Hausbesitzer das obere Stockwerk mit einem großen Dachraum und mehreren Fenstern voll ausnutzen. Tipp: Besonders ansprechend sieht es aus, wenn Gauben hinzugefügt werden.

Flachdach / Dach mit geringer Neigung

Die meisten Menschen denken bei Flachdächern an Einkaufszentren und Industriekomplexe. In der Zeit zwischen 1945 und 1970 experimentierten jedoch viele Architekten der Jahrhundertmitte mit flachen Dächern und schufen Traumhäuser für Filmstars und reiche Geschäftsleute. Flachdächer passten zum Look dieser Zeit, verschmolzen mit der Umgebung und boten große, offene Grundrisse. Seit einigen Jahren kommen Flachdächer wieder mehr und mehr in Mode, sie passen sehr gut zu einem modernen, kubischen und cleanen Baustil und können zudem nach Wahl mit innovativen Materialien aufgewertet werden, z. B. durch Trapezbleche.

Wichtig zu wissen: Flach bedeutet bei einem Flachdach nicht wirklich flach! Es muss eine gewisse Neigung vorhanden sein, damit das Wasser abfließen kann. Flachdächer (mit geringem Gefälle) sind trotzdem besonders anfällig für Undichtigkeiten. Sie müssen daher gründlich abgedichtet und mit einem geeigneten Material abgedeckt werden, z. B. mit einer selbstklebenden, mehrlagigen, modifizierten SBS-Bitumenmembran, einer PVC-, TPO- oder Gummimembran.

Unser Ratgeber sollte Ihnen erste Anhaltspunkte für die Wahl der passenden Dachform gegeben haben. Über die Details können Sie sich von einem Architekten oder Dachdeckermeister beraten lassen.