Ein unverzichtbares Utensil in jeder Werkstatt ist die Schraubzwinge. Sie dient sozusagen als „dritte Hand“ des Handwerkers und kommt überall dort zum Einsatz, wo zwei Hände nicht ausreichen, um Bauteile zusammenzuhalten oder ein dauerhafter Halt für mehrere Stunden bzw. Tage gefordert ist. In diesem Ratgeber wollen wir einen Blick auf die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten der Schraubzwinge werfen und die dahinter steckende Technik beleuchten.
Die Schraubzwinge – ein Tausendsassa mit unzähligen Einsatzmöglichkeiten
Schraubzwingen gehören zu den einfachsten und preisgünstigsten Zwingen, die heute verwendet werden. Sie bieten dem Handwerker mehr Fixierungsmöglichkeiten als die meisten anderen Werkzeuge. Hinsichtlich der Spanneffektivität und des Größen-/Kraftverhältnisses eignen sich Schraubzwingen hervorragend als Werkstückhalter, z. B. für Verleimungen, Bohrungen, Schnitte etc. Zudem ist sie sehr hilfreich für jegliche Art von mobilen bzw. temporären Aufbauen, etwa ein Messestand. Dieser kann mithilfe von Schraubzwingen völlig ohne Werkzeug und Aufwand montiert und wieder demontiert werden.
Wofür werden Schraubzwingen benutzt und wie funktionieren sie?
Wie bereits in der Einleitung angedeutet, dient die Schraubzwinge vorwiegend als „dritte Hand“. Sie wird also dazu benutzt, Werkstücke zusammenzuhalten, wenn der Bearbeiter entweder keine Hand mehr dafür freihat oder eine dauerhafte Fixierung – etwa über mehrere Stunden oder gar Tage – gefordert ist. So zum Beispiel, wenn in der Holzbearbeitung ein Verleimen der Teile gefordert ist.
Um die Objekte fest gegeneinander zu pressen, verfügt die Schraubzwinge über zwei Ausleger, die auch Spannarme genannt werden. Diese sind mit einer Schiene verbunden, auf der sich ein Spannarm in Schienenrichtung frei bewegen lässt. Die Schiene ist konstruktiv so ausgeführt, dass sich der bewegliche Spannarm auf ihr verkanten kann (gewollte Selbsthemmung) und somit die Spannung auf das Werkstück entsteht.
In der Praxis funktioniert das Ganze wie folgt: Das zu bearbeitende Werkstück wird an den festen Spannarm angelegt, anschließend wird der bewegliche Spannarm mit der Hand herangeschoben. Das Werkstück liegt jetzt an beiden Spannarmen an. Nun wird die Gewindespindel, mit der der bewegliche Spannarm verbunden ist, über einen Handgriff angezogen, so dass sich der Druck beider Spannbacken auf das Werkstück erhöht. Durch schwächeres bzw. stärkeres Anziehen der Gewindespindel kann das Werkstück mit der gewünschten Spannkraft fixiert werden.
Ein Nachteil der Schraubzwinge besteht darin, dass die erzeugte Anpresskraft immer nur auf eine stark begrenzte Fläche des Werkstücks einwirkt. Dadurch kann es zu Beschädigungen kommen – auch wenn viele Schraubzwingen mit Kunststoff-Schutzkappen zur Schonung des Werkstücks versehen sind. Um die wirkenden Kräfte durch eine größere Auflagefläche besser zu verteilen, können spezielle Druckplatten – auch Zulagen genannt – verwenden werden, die sich zwischen den Armen der Schraubzwinge und dem Werkstück einspannen lassen.
Welchen Einfluss hat das Gewinde bei Schraubzwingen?
Das Prinzip hinter jedem Schraubengewinde ist die schiefe Ebene. Die schraubenförmige Form des Gewindes ermöglicht es dem Gewinde, eine laterale Bewegung entlang der Schraubenachse zu übertragen. Der spezifische Betrag der seitlichen Bewegung pro Umdrehung wird als „Steigung“ des Gewindes bezeichnet. Dieses Prinzip macht man sich auch bei der Schraubzwinge zu Nutze.
Je kürzer die Steigung, desto besser die Haltewirkung. Bei kürzeren Steigungen muss die Schraube jedoch mehr Umdrehungen vollziehen, um den erforderlichen Linienabstand zurückzulegen. Obwohl das Schraubengewinde also grundsätzlich eine ausgezeichnete Klemmvorrichtung darstellt, gilt es einen Kompromiss zu finden zwischen guter Klemmkraft und einer annehmbaren Zeit, in der die Schraube – in unserem Fall die Schraubzwinge – angezogen werden kann.
Fazit: Die Schraubzwinge – ein unersetzlicher Helfer
Immer dann, wenn Werkstücke zusammengepresst oder fixiert werden müssen, ist die Schraubzwinge für ihren Einsatz prädestiniert. Mit diesem Spezialwerkzeug tun Sie sich viel leichter, wenn beispielsweise genau fluchtende Löcher in mehrere Bauteile gebohrt oder Platten über einen längeren Zeitraum fixiert werden müssen, zum Beispiel im Rahmen des Verleimens. Jeder Handwerker sollte unbedingt ein Sortiment verschiedener Schraubzwingen in seinen Werkzeugkasten haben.