Ratgeber Bohrerschleifgerät

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Bohrerschleifgerät
© Roger Heil / stock.adobe.com

Für viele Heimwerker ist ein Bohrer heutzutage ein Wegwerfartikel. Ist er stumpf geworden, wird er entsorgt und ein neuer muss her. Doch muss das wirklich sein? Nein! Ähnlich wie ein Messer kann auch fast jeder Bohrer nachgeschliffen bzw. nachgeschärft werden. Allerdings ist hierfür einiges an Erfahrung am Schleifbock notwendig, damit die Winkel hinterher noch stimmen und der Bohrer das tut, was er soll. Doch es geht auch einfacher: mit einem Bohrerschleifgerät! Was das genau ist und worauf Sie bei der Anschaffung sowie beim Betrieb achten müssen, erfahren Sie in unserem Ratgeber.

Arten von Bohrschleifmaschinen

Bohrschleifmaschinen gibt es in vielen verschiedenen Größen und Typen, je nachdem, für welche Art von Bohrer für die Bohrmaschine sie benötigt werden. Es gibt kleine, handgeführte Modelle, die z. B. Heimwerker bei der Arbeit an kleineren Projekten rund ums Haus oder das Hobby unterstützen. Wer es noch einfacher haben möchte, der wählt eine automatische Bohrerschleifmaschine. Hier wird der Bohrer einfach nur eingelegt und kann nach kurzer Zeit professionell nachgeschliffen wieder entnommen werden.
Bohrschleifmaschinen gibt es als tragbare oder stationäre Maschinen mit unterschiedlichen Eigenschaften, die für verschiedene Anwendungen geeignet sind.  Viele Geräte verfügen über einen einstellbaren Mechanismus, mit dem Sie die Geschwindigkeit der Maschine und auch den gewünschten Schleifwinkel einstellen können. Das Bohrerschleifgerät ist als manuelle oder elektrische Variante im Handel erhältlich. Es kann sowohl im gewerblichen Bereich als auch im Haushalt eingesetzt werden.

Aus welchen Teilen besteht das Bohrerschleifgerät?

Die Bohrerschleifmaschine besteht aus vielen Teilen. Der Motor, die Spindel und das Bohrfutter sind die wichtigsten Teile, da sie die Hauptbaugruppe bilden. Einige Geräte, insbesondere die vollautomatischen Versionen, besitzen einen integrierten Schraubstock, der den Bohrer sicher hält, während er geschärft wird.
Ein Getriebe hilft bei der Übertragung der Kraft vom Motor auf ein weiteres wichtiges Bauteil, die Ankerwelle. Diese ist wiederum mit dem Schleifmedium verbunden und dreht sich mit der erforderlichen Geschwindigkeit in ihrem Gehäuse. Je nachdem, wie viel Kraft vom Benutzer aufgewendet wird und welcher Bohrertyp geschliffen werden soll, dreht sich die Welle schneller oder langsamer.

Wie arbeitet man mit einem Bohrerschleifgerät?

Je nachdem, mit welchen Funktionen das Bohrerschleifgerät ausgestattet ist, gestaltet sich die Arbeit damit einfacher oder aufwändiger. Am einfachsten gelingt das Ganze mit einem automatischen Bohrerschleifgerät. Doch Achtung: Auch hier muss meist der gewünschte Winkel des Bohrers voreingestellt werden. Orientieren Sie sich dabei an folgenden Werten:

  • HSS-Metall- oder Holzbohrer: 118°
  • Hartmetallbohrer: 142°
  • Steinbohrer: 130°

Ist der Winkel eingestellt, macht die Maschine den gesamten Rest. Wie gesagt: Die Arbeit mit einem vollautomatischen Bohrerschleifgerät ist besonders bequem, allerdings sind die Geräte deutlich teurer als halbautomatische Maschinen oder gar ein manueller Schleifbocke. Wer nur gelegentlich einen Bohrer schärfen muss, für den ist ein automatisches Bohrerschleifgerät in der Regel nicht die beste Wahl.
Besitzen Sie ein manuelles oder halbautomatisches Bohrerschleifgerät, ist etwas mehr Mitarbeit erforderlich. Achten Sie hierbei, insbesondere auf Folgendes:

    • Sie benötigen zum korrekten Arbeiten neben dem Gerät selbst auch eine Schutzbrille, einen Winkelmesser sowie Wasser oder Schleifölspray zur Kühlung des Werkstücks. Sie sollten zudem eine sichere und stabile Arbeitsfläche zur Verfügung haben.
    • Tragen Sie bei der Arbeit unbedingt eine Schutzbrille, um die Augen vor Schleifstaub und umherfliegenden Funken zu schützen.
    • Vor dem Schleifen sollten Sie den Bohrer sorgfältig auf Beschädigungen untersuchen, z. B. auf Risse oder an- bzw. abgebrochene Schneidkanten. Beschädigte Bohrer sollten nicht mehr geschärft, sondern ersetzt werden.
    • Vor dem Schleifen sollte der Bohrer gründlich gereinigt und entfettet werden, um Schmutz und evtl. Ablagerungen zu entfernen.
    • Nach dem Schleifen müssen die Schneidkanten des Bohrers auf Gleichmäßigkeit und Schärfe kontrolliert werden. Sind Grate oder Unebenheiten vorhanden, muss nachgeschliffen werden.
    • Ist der Bohrer erfolgreich geschärft, sind Schleifstaub und Rückstände zu entfernen. Um die Schneidkanten vor Korrosion zu schützen, kann etwas Öl auf den Bohrer aufgetragen werden, sofern er nicht sofort verwendet wird.

Fazit

Bohrer sind kein Wegwerfartikel! Durch das Nachschärfen mit einem Bohrerschleifgerät werden Ressourcen geschont und die Umwelt entlastet. Zudem spart ein solches Gerät Geld, denn nach einmaliger Anschaffung müssen kaum noch neue Bohrer nachgekauft werden. Ein Bohrer lässt sich durchaus 15–20 Mal nachschleifen.