Ratgeber Motorsense

Doro

Für die meisten Gartenbesitzer ist der Rasenmäher eine der segensreichen Erfindungen der letzten Jahrhunderte. Schließlich ermöglicht er es, auch große Rasenflächen in kürzester Zeit akkurat zu mähen. Doch die vergleichsweise große Schnittbreite hat auch ihre Nachteile – in enge Ecken oder an die Ränder kommt man mit dem großen Mäher in der Regel nur schlecht. Und auch bei unebenem Gelände können sich Probleme ergeben.
Motorsensen – auch Freischneider genannt – sorgen für die individuelle Pflege von unwegsamen, unebenen, verwachsenen oder verwinkelten Grün-, Straßen- oder Gehölzflächen. Somit ergänzen Motorsenden die Arbeit mit dem Rasenmäher und werden alternativ zu nichtmotorisierten Sensen und Sicheln eingesetzt, mit denen das Arbeiten deutlich mühsamer ist.
In unserem Ratgeber erfahren Sie mehr über die Funktionsweise der Motorsense und erhalten eine detaillierte Kaufberatung.

Funktionsprinzip der Motorsense

Die Motorsense wird mittels einer Welle angetrieben, welche die Rotation vom 2- oder 4-Takt-Motor bzw. eines Elektromotors an das Schneidewerkzeug überträgt. Dort rotieren eine Messerscheibe oder Nylon- bzw. Metallfäden, die das zu mähende Gras schneiden. Es gibt auch Motorsenden mit Kreissägeblatt, mit denen junges Gehölz abgesägt werden kann. Hochpreisige Motorsenden sind in der Regel aufwändig konstruiert und auf Langlebigkeit sowie lange tägliche Einsatzzeiten ausgelegt. Alle Motorteile sind mit einem hohen Maß an Genauigkeit und Rundlauf gefertigt.
Beim Betrieb einer Motorsense entstehen Schwingungen, die mit Ausgleichselementen kompensiert werden. Der Antrieb und seine gesamten Komponenten sind i. d. R. mit Hochleistungswälzlagern ausgestattet, welche ebenfalls die Schwingungen des Motors abfangen und somit für einen ruhigen und sicheren Betrieb sorgen.

Motorvarianten und Möglichkeiten zur Betankung

Es gibt die Motorsense im Handel in zwei Motorvarianten: als 2-Takter und 4-Takter. Der Trend geht immer mehr zum 4-Takt-Motor. Dieser ist zwar geringfügig schwerer, jedoch sind die Geräuschentwicklung und dadurch die Lärmbelästigung wesentlich geringer, was zu einem angenehmeren Arbeitsumfeld beiträgt. Des Weiteren ist der 4-Takt-Motor wesentlich umweltfreundlicher, da dieser eine deutlich geringere Abgasmenge abgibt.
Beim 4-Takt-Motor gibt es noch ein kleines Unterscheidungsmerkmal, was die Betankung betrifft. Es gibt zwei Varianten: Zum einen gibt es das klassische Viertaktprinzip, wobei Öl und Benzin getrennt im Motor ihre Aufgaben verrichten. Des Weiteren gibt es einen Viertakter, der mit einem Benzin-Öl-Gemisch betrieben wird. Das Prinzip des 4-Takt-Motors ist in beiden Fällen gleich, nur dass bei der zweiten Variante das Benzin mit dem Öl zuvor vermischt und dann eingefüllt wird. Deshalb sollte stets sorgfältig darauf geachtet werden, welche Version des 4-Takt-Motors die eigene Motorsense hat, denn eine falsche Betankung kann dem Motor erhebliche Schäden zufügen.
Zu guter Letzt soll auch die Elektrovariante hier Erwähnung finden. Sie ist deutlich leistungsschwächer, reicht für einfache Arbeiten – z. B. für das Kantenschneiden von Rasenflächen – aber auch aus. Vorteile sind die einfache Bedienung und ein günstigerer Preis im Vergleich zu Motorsensen mit Benzinantrieb.

Bedienung der Motorsense

Motorsensen sind Gartengeräte, die in der freien Natur benutzt werden. Deshalb müssen sie unter den verschiedensten klimatischen Bedingungen einwandfrei zu starten sein und während des Betriebes tadellos laufen. Das Startsystem moderner Motorsensen wurde weitestgehend neu konstruiert. Während man früher eine hohe Anzugkraft aufbringen musste, um den Motor zu starten, so wird die aufzuwendende Kraft heute durch Dekompressionsventile, Federstarter oder durch Elektrostarter deutlich verringert.
Die Bedienungselemente bei Motorsensen sind allesamt an den Griffen montiert. Die Griffe sind flexibel verstellbar und können bei vielen Modellen auf die individuellen Bedürfnisse des Benutzers eingestellt werden. Dadurch lassen sich die verschiedenen Funktionshebel und Funktionstasten einfacher bedienen, zum Beispiel den Starter, der Gashebel sowie der Knopf zum Ausschalten des Gerätes.
Wichtig zu wissen: Eine Motorsense kann 20 kg und mehr wiegen. Wenn man den ganzen Tag mit dem Gerät arbeitet, kann es zu Rückenschmerzen und sonstigen Beschwerden kommen. Wer diesbezüglich empfindlich ist, dem sei die Variante mit Elektromotor empfohlen, die deutlich leichter als ein Verbrenner ist. Inzwischen gibt es allerdings auch Geräte, die auf dem Rücken getragen werden, ähnlich wie ein Rucksack. Die gepolsterten Rücken- und Schultergurte sind dabei flexibel verstellbar, was es dem Benutzer ermöglicht, die Motorsense körpergerecht zu tragen und auf seine Bedürfnisse einzustellen.

Worauf ist beim Kauf einer Motorsense zu achten?

Beim Kauf einer Motorsense sollte man sich ausführlich vom Fachpersonal beraten und umfassend in die Handhabung und Technik einweisen lassen. Des Weiteren gilt es, unbedingt auch die passende Schutzkleidung mitzuerwerben. Dazu gehören Sicherheitsschuhe, evtl. spezielle Schnittschutzhosen und Schnittschutzjacken, Helm, Gesichtsschutz und Ohrschützer sowie Handschuhe.
Wie bereits beschrieben, ist die wichtigste Frage beim Kauf einer Motorsense die nach der Antriebsart. Wer Wert auf eine möglichst hohe Leistung legt und große Flächen zu bearbeiten hat, für den eignet sich ein Gerät mit Verbrennungsmotor, der Privatnutzer mit kleinem Garten kommt meist auch mit einer Elektrosense gut zurecht.
Weiterhin gilt es beim Kauf zu überlegen, welche Ausstattung das Gerät haben soll und welches Zubehör notwendig ist. Es gibt in Abhängigkeit vom jeweiligen Modell zum Beispiel Nylon- bzw. Metallfäden oder Kunststoffmesser, die sich zum Mähen von Gras eignen. Die Kunststoffmesser sind auf einer Scheibe aufgebracht und lassen sich auswechseln. Sie bestehen größtenteils aus drei Messern. Des Weiteren gibt es als Zubehör sogenannte Dickichtmesser, welche aus Metall gefertigt sind und eine unterschiedlich feine oder grobe Verzahnung aufweisen. Sie kommen zum Einsatz, wenn auch kleineres Buschwerk und Sträucher geschnitten werden sollen.

Fazit

Beim Kauf einer Motorsense sollte man Wert auf gute Qualität legen. Die Motorsense sollte mit einem TÜV- und GS-Siegel ausgezeichnet sein. In Zeiten der zunehmenden Luftverschmutzung gilt es außerdem, sich Gedanken um den Abgasausstoß des Motors machen. Hochwertige Geräte schneiden hier in Tests meist deutlich besser ab als billige Fernostware.