Ratgeber Bohrständer

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Bohrständer
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Die Anschaffung eines Bohrständers ist für viele Heimwerker sinnvoll. Wenn Sie in der Werkstatt viel mit Holz, Metall oder Kunststoff arbeiten und präzise Bohrungen benötigen, ist ein Bohrständer genau wie ein Bohrerschleifgerät eine empfehlenswerte Investition. Er verbessert die Ergebnisse beim Bohren deutlich und macht es leichter, perfekt passende Bauteile zu erstellen. In diesem Ratgeber stellen wir verschiedene Bauformen, ihre Anwendungsbereiche und die Unterschiede zu Hand- und Säulenbohrmaschinen etwas näher vor.

Welche Vorteile bietet ein Bohrständer im Vergleich zum freien Arbeiten mit der Handbohrmaschine?

Ein Bohrständer ermöglicht es Ihnen, Ihre Bohrmaschine so zu montieren, dass Sie millimetergenaue Löcher bohren können. Im Vergleich zum freien Arbeiten mit einer Handbohrmaschine ermöglicht er also eine deutlich höhere Präzision. Diese ist besonders wichtig, wenn Sie exakte Bohrtiefen, Winkelbohrungen oder Serienbohrungen durchführen müssen. Beim freien Arbeiten mit der Handbohrmaschine ist es i. d. R. nicht möglich, diese Präzision zu erreichen.
Des Weiteren bietet der Bohrständer eine stabile Plattform für die Bohrmaschine. Dadurch wird das Risiko von ungewolltem Abweichen oder Verlaufen des Bohrers minimiert. Bei der freien Arbeit mit der Handbohrmaschine ist die Stabilität geringer, was oft zu ungenauen Ergebnissen führt.
Und schließlich führt die Verwendung eines Bohrständers zu weniger Ermüdung. Bei längeren Bohrarbeiten ist das freie Arbeiten mit einer Handbohrmaschine oft sehr ermüdend, da Sie das Gewicht der Maschine ständig in der passenden Position halten müssen. Mit einem Bohrständer können Sie die Maschine bequem montieren und müssen das Gerät nicht die ganze Zeit in der Hand halten. Dies erhöht, genau wie z. B. beim Bohrführungsblock für Senkbohrungen, sowohl den Arbeitskomfort als auch die Effizienz.

Verschiedene Arten von Bohrständern

Bohrständer können in mobile und stationäre Modelle unterteilt werden, wobei jede Variante ihre eigenen Vorzüge hat.

Mobile Bohrständer

Diese sind platzsparend, flexibel einsetzbar und preisgünstig. Sie bieten Unterstützung für präzises Bohren, tragen jedoch nicht das Gewicht der Bohrmaschine selbst. Mobile Bohrständer eignen sich besonders gut für leichtere Bohrmaschinen oder Akkubohrer und sind äußerst flexibel in ihrer Handhabung.

Stationäre Bohrständer

Wer häufig Serienbohrungen durchführt und dafür eine stabile Bohrplattform benötigt, der sollte sich für einen stationären Bohrständer entscheiden. Dieser erlaubt nicht nur die Fixierung der Bohrmaschine, sondern spannt diese auch mit ihrem kompletten Gewicht ein. Ein stationärer Bohrständer ist somit ideal geeignet für schwere und leistungsstarke Bohrmaschinen. Er erfordert jedoch einen festen Platz auf der Werkbank und ist damit weniger mobil.

Worauf ist beim Kauf zu achten?

Unabhängig von der Wahl eines mobilen oder stationären Bohrständers gibt es einige wichtige Faktoren, die Sie beim Kauf berücksichtigen sollten:

  • Achten Sie auf die Passgenauigkeit. Ihre Bohrmaschine muss in die Halterung des Bohrständers passen. Es gibt im Handel Modelle mit einem eigenen Bohrfutter, wodurch Kompatibilitätsprobleme vermieden werden.
  • Welche maximale Bohrtiefe wird benötigt? Insbesondere bei stationären Bohrständern variiert die maximal mögliche Bohrtiefe, je nach Modell kann sie zwischen 50 und 100 mm liegen.
  • Erlaubt das Werkstück die Verwendung eines Bohrständers? Ist es zu groß dafür, können platzsparende Bohrhilfen, z. B. Dübellehren oder Bohrschablonen, eingesetzt werden.

Wie stellt man einen Bohrständer und die Bohrtiefe richtig ein?

Wenn Sie sich entschieden haben, welcher Bohrständer für Ihr Vorhaben die richtige Wahl ist, gilt es, diesen richtig einzustellen. Ohne die richtige Einstellung ist kein präzises Bohren möglich. Grundsätzlich wird jedes Modell je nach Hersteller anders eingestellt – generell können Sie sich aber an folgender Vorgehensweise orientieren:
Zunächst spannen Sie den Bohrer in der gewünschten Größe ein und setzen diesen auf das Werkstück an. Wenn kein Tiefenanschlag benötigt wird, können Sie nun den Bohrer einschalten und das Loch bohren. Benötigen Sie ein Sackloch – etwa für einen Dübel -, gehen Sie wie folgt vor:
Egal, ob Sie einen Forstnerbohrer oder einen Schlangenbohrer verwenden – denken Sie beim Bohren von Sacklöchern daran, die Spitze zur Bohrtiefe zu addieren (mehr dazu gleich). Markieren Sie zunächst die gewünschte Tiefe an der Außenseite des Werkstücks und legen Sie das Werkstück leicht versetzt auf den Bohrtisch, damit Sie den Bohrer bei ausgeschaltetem Gerät vor dem Werkstück auf die gewünschte Tiefe absenken können.
Jetzt gilt es, den erwähnten Überstand der Bohrerspitze hinzuzurechnen. Hintergrund: Jeder Bohrer hat eine Spitze, die kein brauchbares Loch erzeugt. Diese Spitze muss zur Bohrlochtiefe hinzugerechnet werden. Wenn die Bohrerspitze z. B. 5 mm lang ist und Sie eine 3 cm tiefe Bohrung wünschen, stellen Sie den Tiefenanschlag auf 3,05 cm ein. Anschließend können Sie den Bohrer an der gewünschten Stelle des Werkstücks ansetzen und erhalten ein Loch exakt in der gewünschten Tiefe.

Fazit

Ein Bohrständer kann die Arbeit erheblich erleichtern, vor allem wenn es um präzise Bohrungen geht, die frei arbeitend meist nicht zu schaffen sind. Bohrständer gibt es in verschiedenen Ausführungen.