Irgendwann ist es soweit – das Haus muss saniert und/oder modernisiert werden, um die Substanz und damit den Wert zu erhalten und um komfortabel darin leben zu können. In diesem Zusammenhang sind auch oft die Fenster austauschreif und es stellt sich die Frage, welches Material am besten ist. Neben den klassischen Holzfenstern, die allerdings regelmäßige Wartung bzw. auch Anstriche benötigen und daher bei vielen Hausbesitzern unbeliebt sind, haben sich mittlerweile Fenster aus Aluminium und Kunststoff etabliert. Wir vergleichen beide Bauformen.
Aluminiumfenster
Bei Fenstern kommt Aluminium dank seiner besonderen Eigenschaften immer öfter zum Einsatz. Aluminiumfenster verfügen heute über eine sehr gute Wärme- und Schalldämmung, wenn thermisch getrennte und geschäumte Profile neuester Bauart verwendet werden. Vorbei ist damit die Zeit von „schwitzenden“ Fenstern! Bei Aluminiumprofilen mit entsprechender Bautiefe lassen sich problemlos dicke 3-fach-Wärmeschutzgläser oder besonders dicke Schallschutzgläser einsetzen. Zudem sind zwei oder drei Dichtungsebenen auch bei Aluminiumfenstern mittlerweile üblich.
Aluminium hat gleichzeitig hervorragende statische Eigenschaften. Es nimmt keine Feuchtigkeit auf, so ist ein dauerhafter Verzug ausgeschlossen und die Fensterflügel schließen immer sauber. Die Rahmen lassen sich innen wie außen in unzähligen Farben und Oberflächen pulverbeschichten oder eloxieren. Bei den Pulverbeschichtungen ist nicht nur der gesamte RAL-Farbbereich möglich, sondern auch die beliebten DB-Farben.
Ein weiterer Vorteil: Aluminium lässt sich biegen und schweißen. Aus dem Material lassen sich daher auch schräge und kreisrunde Fenster bzw. die entsprechenden Rahmen bauen. Die Gestaltungsmöglichkeiten in Form und Farbe sind fast unbegrenzt. Die Beschläge sind vergleichbar mit den Beschlägen anderer Fenster, Pilzzapfen und Sicherheitsschließe sichern das Fenster vor dem einfachen Aushebeln des Flügels. Abschließbare Griffe oder Griffe mit Sperrtaste sind analog zu anderen Fenstern möglich. Das Material selbst bietet aber schon ein hohes Maß an Sicherheit gegen Einbruch, da die eingeschraubten Beschläge und die Eigenfestigkeit das Aushebeln erschweren.
Zum Schluss ein Wort zur Pflege: Die Oberflächen von pulverbeschichtetem Aluminium sind sehr leicht zu reinigen. Oft reichen ein wenig Wasser und ein normaler Schwamm, und das Fenster sieht wieder aus wie neu. Besondere Pflegemaßnahmen sind nicht nötig. Für besondere Ansprüche, z. B. bei salzhaltiger Meeresluft, lässt sich die Oberfläche noch zusätzlich veredeln und schützen.
Kunststofffenster
Der Einsatz von neuen Fenstern aus Kunststoff bietet aus ökonomischer Hinsicht wichtige Vorteile. Dazu muss man wissen: Kunststofffenster sind gar nicht so neu, wie mancher vielleicht vermutet. Schon seit mehreren Jahrzehnten gibt es sie auf dem Markt, inzwischen existieren auch entsprechende Langzeiterfahrungen – und die sind sehr positiv.
Soll heißen: Kunststofffenster haben eine extrem hohe Lebenserwartung, denn sie sind besonders witterungs- und alterungsbeständig. Gleichzeitig ist die Oberfläche pflegeleicht und wartungsfrei. Selbst bei extremen Klimabedingungen behalten sie ihr attraktives Aussehen auf Dauer. Innovative Herstellungsverfahren garantieren zudem sehr gute Isolationswerte.
Apropos Pflege: Fenster aus Kunststoff müssen nie gestrichen werden. Das spart auf Jahre erhebliche Kosten und Zeit. Durch ihre glatte Oberfläche lassen sie sich einfach mit handelsüblichen sanften Reinigungsmitteln und Wasser säubern.
Ein weiterer großer Vorteil sind die umweltfreundliche Herstellung und die gute Recyclingfähigkeit. Geschlossene Kreisläufe bei der Produktion reduzieren den Energie- und Wasserbedarf, die Kunststoffabfälle bei der Produktion sind voll recyclingfähig. Das gleiche gilt für den Fall, dass die Fenster eines Tages wieder ausgebaut werden.
Thema Farben: Fenstern aus Kunststoff kann man auf verschiedene Weise die gewünschte Farbe verleihen. Eine häufige Methode ist die Folienkaschierung in einer Auswahl von Holznachbildungen und Farben, genarbt oder glatt. Eine weitere Methode ist die Coextrusion einer farbigen und hochschlagfesten Acryloberfläche zusammen mit den PVC-Profilen. Das Lackieren von Kunststofffenstern ist dagegen selten.
Und schließlich sind die Anschaffungskosten für Kunststofffenster durchweg geringer als für Fenster aus anderen Materialien. Zusammen mit den geringen Wartungskosten ergeben sich erhebliche Kostenvorteile. Diese Kostenvorteile können z. B. für eine thermisch verbesserte Verglasung genutzt werden.
Fazit
Ob Kunststoff oder Aluminium: Fenster aus diesen innovativen Materialien bietet zahlreiche Vorzüge gegenüber den klassischen Holzfenstern. Sie sind langlebiger, pflegeleichter, besser isolierend und in vielfältigsten Formen und Farben erhältlich. Diese Argumente machen den Umstieg leicht.