Die Autoindustrie macht es vor: Gewagte Formen sind wieder in. Auch beim Hausbau gelten simple Konstruktionen und 0815-Lösungen längst als Schnee von gestern. Ins Blickfeld rückt dabei besonders das Dach: Die große Fläche hoch oben bestimmt die Optik des gesamten Gebäudes. Und so ist das altbekannte Ziegeldach zwar immer noch oft anzutreffen, für die Zukunft sind aber andere Dachformen und Materialien dabei, diesem den Platz streitig zu machen. Wir stellen ein paar Beispiele für die Dächer der Zukunft etwas näher vor.
Schieferdächer: Außergewöhnliche Schönheit
Exklusiv und repräsentativ in Farbe und Form, so präsentiert sich das Dach in Schiefer. Die seidenmatt glänzende Natursteindeckung liegt mittlerweile voll im Trend, hat doch das klassische schwarze Kleid weder als Abendgarderobe noch als Material für die Dachfläche an Attraktivität eingebüßt. Schiefer ist aber auch in weiteren natürlichen Färbungen erhältlich, etwa in warmen Rottönen oder einem eleganten Grün. Je nach Witterung, ob nun die Sonne scheint oder Regen fällt, nimmt das Schieferdach einen anderen Ausdruck an.
Das Millionen Jahre alte Sedimentgestein ermöglicht ausgefallene und individuelle Konstruktionen: Imposante Fledermausgauben öffnen die Dachfläche so fließend, als würden sie aus ihnen auftauchen. Verwinkelte oder in der Höhe vorspringende Dächer gehen nahtlos ineinander über. Architektonisch anspruchsvolle Turmbauten wachsen harmonisch aus der Dachfläche hervor.
Mit seinen vielen verschiedenen Deckarten bietet Schiefer für jedes Stilgefühl eine passende Lösung – für Neubauten wie für die Sanierung. Auch die moderne Architektur hat Schiefer und seine Vorzüge längst entdeckt. Als traditionelle Verlegevariante, mithin als die „Königin“, gilt die sogenannte Altdeutsche Deckung. Hier werden verschieden breite und hohe, von Hand zugerichtete Steine zur Dachfläche zusammen gefügt. Eine Weiterentwicklung ist die Schuppendeckung, wobei aus geometrisch stets gleichen Steinformen ein schwungvolles und belebtes Gesamtbild entsteht. Preislich mit am attraktivsten ist die Universal-Deckung. Sie eignet sich wie die Rechteck-Deckung für moderne Einfamilienhäuser in sachlichem, klaren Baustil. Wer etwas ganz Individuelles möchte, kann auch die sogenannte Wilde Deckung wählen.
Zu den Vorteilen des Natursteins Schiefer zählt auch seine Robustheit: Saurer Regen und andere Umwelteinflüsse können diesem Baustoff nichts anhaben. Wie Studien gezeigt haben, widerstehen Schieferdächer sogar Orkanen, ohne Schaden zu nehmen. So sind 100-jährige Dächer aus diesem Baustoff weit verbreitet. Um die zeitlose Schönheit zu erhalten, ist im Übrigen kaum Pflegeaufwand nötig. Dieser langen Lebensdauer verdankt der Naturbaustoff seine besondere Wirtschaftlichkeit.
Comeback der Zinkdächer
Neben den Schieferdächern gibt es noch einen Baustoff, der bereits von früher bekannt ist und momentan eine Renaissance erlebt. Die Rede ist von Zinkdächern. Diese gibt es mittlerweile in diversen abgewandelten Formen.
Mit Titanzink beispielsweise können Bauherren ganz neue und spannende Wege beschreiten und sich individuelle Wünsche erfüllen. Alternative Verlegearten garantieren gestalterische Flexibilität. Zink ist modern und trotzdem zeitlos. Der Werkstoff eignet sich für klare Linien, kann aber genauso nahezu alle Rundungen perfekt nachbilden. Dank vieler Detailvarianten lässt sich Zink sowohl mit traditioneller Architektur wie mit modernen Entwürfen kombinieren. Auch Trapezbleche können beispielsweise aus Zink hergestellt werden.
Ihre prägende Optik verdanken Zinkdächer auch der sich bildenden Schutzschicht. Diese Patina verleiht dem Metall seine charakteristische blaugraue Oberfläche. Ein reizvoller und eleganter Überzug, der zudem verhindert, dass Wind und Wetter der Dachkonstruktion zu nahe kommen. Metallbedachungen sind zudem wartungsfrei und über Generationen haltbar. Die blaugraue Färbung ist auf Wunsch bereits ab Werk unter der Bezeichnung „vorbewittert“ erhältlich.
Zink überzeugt jedoch nicht nur in der Fläche: Aus dem metallenen Werkstoff gefertigte Ortgangbekleidungen und Dachrandblenden sind hochwertige Details, die das Erscheinungsbild eines Hauses abrunden und ihm edle Akzente geben. Als Material für Gauben sorgt Zink für das gewisse Etwas und schafft einen angenehmen Kontrast zu anderen Eindeckungsmaterialien wie Schiefer, Ziegel oder Dachsteinen. Egal in welcher Form, jede Gaube ist in kürzester Zeit perfekt gedeckt. Titanzink wird auch häufig eingesetzt, um Kaminköpfe vor Witterungseinflüssen zu schützen. Im metallenen Kleid ist der Schornstein optisch stets ein Blickfang.